Rotöl wird aus Johanniskraut gemacht. Man sammelt im Sommer die Blüten, stellt daraus Öl her und hat im Winter etwas von der sonnigen Energie des Johanniskrauts, wenn Haut und Muskeln etwas davon benötigen. Rotöl wirkt hautpflegend, besonders bei trockener Haut, auch wenn sie entzündet ist. Man wendet es bei Muskelverspannungen als Einreibung an. Und man kann es bei Hautverbrennungen einsetzen. Da Johanniskraut lichtempfindlich macht, sollte man es nicht im Sommer verwenden, und wenn man es doch nehmen muss (z.B. bei Sonnenbrand), dann sollte man sich während der Anwendung nicht der Sonne aussetzen.
Rotöl macht man aus den blühenden Triebspitzen, die man kurz nach dem 24. Juni, dem Johannistag, pflückt. Das ist nämlich der Zeitpunkt, an dem das Kraut zu blühen anfängt. Nicht bei Regen pflücken, und die Blütenstiele auch nicht mit Wasser abwaschen, da das Kraut für die Zubereitung trocken sein muss. Es reicht, wenn man es etwas ausschüttelt, um eventuelle Kleintiere herauszubekommen. Da man das Öl ja nur äußerlich anwendet, ist es auch nicht schlimm, es nicht abzuwaschen. Die Triebspitzen werden leicht angedrückt und die Blüten kleingeschnitten. Dann tut man sie in ein Schraubglas. Dieses wird mit Öl ge-
füllt. Am besten eigenen sich Sonnenblumen- oder Olivenöl. Oben dürfen keine Pflanzenteile mehr aus dem Öl herausschauen, da es sonst zur Schimmelbildung kommt. Anschließend stellt man das Glas an einen sonnigen Platz, wo es regelmäßig und viel Sonne bekommt. Zuviel Sonne kann das Öl ranzig machen, zuwenig Sonne lässt es nicht rot werden. Man muss das richtige Maß finden und es jeden Tag etwas schütteln. Rot wird das Öl durch der im Johanniskraut enthaltenen roten Frabstoff Hypericin, welches gleichzeitig auch die Hauptsubstanz des Krauts darstellt. Etwa 4 bis 6 Wochen lässt man das Öl nun an dem Platz stehen, bis es seine wunderbare rote Farbe angenommen hat.