Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine ausdauernde, winterharte Pflanze, die man an Wegesrändern findet. Sie fällt durch ihre gelben Blüten auf, verbunden mit kleinen Samenkapseln. Die Blütezeit beginnt um den Johannistag am 24. Juni herum. Johanniskraut ist eine Sonnen- und Sommerpflanze und wird auch "Lichtträger des Sommers" genannt. Hat man sie einmal im Garten, kommt sie meistens immer wieder. Sie braucht einen sonnigen Standort, verträgt aber auch Schatten. Wichtig ist, dass ihr Boden locker und durchlässig ist. Staunässe verträgt sie nicht. Will man sie aussäen, so ist April dafür der richtige Zeitpunkt. Aus den Blüten bilden sich später Beeren. Die Ernte macht man bei trockenem, sonnigem Wetter zur Vollblüte, am besten mittags. Für den Tee erntet man das obere Viertel des Krauts, für das Rotöl die Blüten udn die unreifen Samenkapseln. Nach der Blüte und Ernte kann man die Pflanze zurück-schneiden und sie treibt nochmal aus.
Johanniskraut enthält den roten Farbstoff Hypericin, der auch für die Photosensilität der Pflanze verantwortlich ist. Denn ihr Licht ist so stark, dass sie eine Lichtempfindlichkeit auslösen kann, wenn man sie bei Sonneneinstrahlung einnimmt. Mit ihrem Licht hilft sie bei jenen Krankheiten, die durch einen Mangel an Licht entstehen, z.B. Winterdepression, oder durch ein Zuviel an Wärme entstanden sind, z.B. Verbrennungen und Sonnenbrand. Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend, beruhigend, hilft bei Nervenleiden und Schlafstörungen, wenn man es innerlich einnimmt (als Tee, Saft oder Kapseln). Äußerlich lässt es sich anwenden bei Muskelschmerzen, Zerrungen, Narben und Hautleiden (trockene Haut), indem man das Rötöl verwendet.
Das Rotöl heißt so wegen seines roten Farbstoffs, der sich herauslöst, wenn man die Blüten in Öl tut und ein paar Wochen in der Sonne stehenlässt. Will man dagegen einen Johanniskraut-Tee haben, trocknet man die Blüten und Bätter und macht daraus einen Aufguß. Dieser hilft vor allem bei Stimmungsschwankungen. Da die Wirkung aber nicht sofort eintritt, muss man ihn länger trinken, und zwar eine Tasse täglich über mehrere Wochen.
Neben seinen unten aufgeführten Anwendungen wurde vor langen Jahren auch beobachtet, dass Johanniskraut bei Aids hilft. Früher setzte man es bei Wurmbefall und Amöbenruhr ein. das Rotöl eignet sich gut beim Dammschnitt (bei der Entbindung).
Aussaat: April
Blütezeit: Juni bis August
Familie: Hartheugewächse
Verwendet wird: das Kraut mit Blüten
Inhaltsstoffe: Hypericin, Flavonoide, Gerbstoffe, ätherische Öl, Rutin
Wirkungen: krampflösend, wundheilend, antiviral, antibakteriell, stimmungsaufhellend, beruhigend
Anwendung: Depression, nervöse Erkrankungen, Schlafstörungen, Nervenleiden (Tee), Verbrennungen (Öl, Salbe), Muskelschmerzen, Zerrungen, Narben (Rotöl)
Gegenanzeigen: Photosensibilität
Signatur: Sonne
Man kann daraus machen: Tee, Rotöl, Salbe, Saft, Kapseln